Gründe für das Ausbleiben einer Schwangerschaft
Wenn Sie seit über einem Jahr regelmäßigen Geschlechtsverkehrs noch keine Schwangerschaft verzeichnen können sollte nach den Gründen geforscht werden. Bei Frauen über 35 Jahren lohnt es sich, schon früher nach den Ursachen zu sehen.
Dabei sollten Sie wissen, dass Sie nicht alleine sind und keine Schuld tragen: wir schätzen, dass circa 2 Millionen Paare in Deutschland ungewollt kinderlos leben.
Wenn Sie sich Rat bei einem Experten suchen, sind die Gründe für den unerfüllten Kinderwunsch oft schnell gefunden:
- Hormonelle Störungen und ungenügende Eizellreifung
- Funktionseinschränkung der Eileiter
- Fehlbildungen von Eierstöcken, Eileitern oder der Gebärmutter
- Endometriose: Gebärmutterschleimhaut, die außerhalb der Gebärmutter wächst, zum Beispiel im Eileiter, im Eierstock oder in der Harnblase / Darm
- Genetische Ursachen
- Eingeschränkte Qualität/Fehlen der Samenzellen
- Verschluss der ableitenden Samenwege, z.B. nach Infektionen, nach Sterilisation oder angeborene Fehlentwicklung der Samenleiter
- Genetische Ursachen
- Schwierigkeiten beim Geschlechtsverkehr
- In circa einem Drittel der Fälle liegen die Gründe bei beiden Partnern zugleich, nur bei rund 10 % lassen sich keine Ursachen ausmachen
Therapiemöglichkeiten
Die Behandlung bei ungewolltem Kinderwunsch hängt immer stark von den individuellen Wünschen des Paares und den Ursachen ab. Dr. Gagsteiger beschäftigt sich seit 1993 mit den verschiedenen Methoden und hat seitdem immer wieder geholfen diese weiter zu entwickeln. Seine Erfahrungen teilt er mit den anderen Ärzten des Kinderwunschzentrums, die größtenteils selbst viele Jahre in der Reproduktionsmedizin verbracht haben.
Die Standard- und Routinetechniken gehören somit zum täglichen Geschäft und werden sehr gut beherrscht dazu gehören:
Bei der IVF stimulieren wir die einzelnen der Frau und entnehmen Sie in einer kleinen Operation, der Punktion. Außerhalb Ihres Körpers mit die Eizelle dann mit den Spermien des Mannes zusammengeführt. Im Anschluss beobachtet man die Entwicklung des entstehenden Embryos. Bei gesunder Zellteilung setzen wir üblicherweise zwei dieser Embryonen beim „Transfer“ wieder in die Gebärmutter ein. Bei der vierwöchigen Behandlung liegt die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft je nach Alter der Patientin bei bis zu 40 %.
Die ICSI-Behandlung unterscheidet sich somit nur in der Befruchtung der Eizelle von der IVF Behandlung: dabei wird unter einem speziellen Mikroskop ein einzelnes Sperrmedium in eine dünne Injektionspipette aufgezogen und direkt in die Eizelle eingesetzt. Es wird der natürliche Vorgang des Eindringen seines Spermiums in die Eizelle nachgeahmt. Bei der ICSI-Behandlung besteht, je nach Alter der Frau, gemeinhin die höchste Chance auf eine Schwangerschaft.
Zusatzmaßmahmen
Unterstützung der Routinemaßnahmen
Calcium-Ionophore ist ein Reagenz für die Eizell-Kultivierung von Patientinnen, bei denen die Befruchtung nach einem ICSI-Zyklus sehr gering war oder sogar ganz ausgeblieben ist. (Wir empfehlen den Einsatz von Calcium-Ionophore, wenn weniger als 30% der Eizellen befruchtet waren.)
Üblicherweise werden die befruchteten Eizellen (Vorkernstadien) bzw. Embryonen zu wenigen, definierten Zeitpunkten aus dem Brutschrank geholt, um anhand von „Momentaufnahmen“ unter dem Mikroskop eine Beurteilung vorzunehmen. Die Aussagekraft dieses Verfahrens ist begrenzt.
Die lückenlose Videodokumentation der Embryonalentwicklung macht dagegen eine Vielzahl zusätzlicher Information zugänglich, die eine treffsichere Auswahl entwicklungsfähiger Embryonen ermöglich. Vielfach handelt es ich dabei um Kennzeichen der genetischen bzw. metabolischen Beschaffenheit eines Embryos.
Einige Beispiele:
- Zeitpunkt des Erscheinens und Verschmelzens der Vorkerne
- Zeitpunkt der ersten Zellteilung
- Zeitspanne von Zwei – zum Dreizeller bwz. vom Drei- zum Vierzeller zur Beurteilung des Entwicklungsverlaufs und der Gleichmäßigkeit der Zellteilung
- Vorhandensein von mehreren Kerne im Zweizellstadium als Kenneichen für genetische Abweichungen
- Abschnürung und Abbau von „Zellbruchstücken“ (Fragmenten)
Das Embryo Monitoring System der Firma Unisense FertiltiTech A/S besteht aus drei Hauptkomponenten: dem EmbryoScope (einem Brutschrank mit integriertem Mikroskop für automatische Zeitrafferaufnahmen). Dem EmbryoViewer (einem Softwaresystem zur umfassenden Embryobeurteilung) und dem EmbryoSlide (einem speziellen Trägersystem zur Einzelkultur der Embryonen). Die kontinuierliche, vierdimensionale Dokumentation der frühen Embryonalentwicklung erschließt eine Vielfalt bisher unzugänglicher Informationen und ermöglicht die Embryobeurteilung mit nie gekannter Treffsicherheit.
Von der Mikroinjektion (ICSI) bzw. der Befruchtungskontrolle bei konventioneller IVF bis zum Embryotransfer nimmt die hochwertige Optik in Interwallen von 20 min Bilder jedes einzelnen Embryos auf. Für spätere 3D – Analysen können zu jedem Zeitpunkt bis zu neun Schärfebenen dokumentiert werden.
Die Bildqualität lässt selbst kleinste Zellkernstrukturen klar erkennen. Dabei liegt die Lichtexposition für jeden Embryo um Größenordnungen niedriger als bei der konventionellen Mikroskopie.
Die Gesamtbelichtungszeit über 5 Tage ist nur etwa 100 Sekunden.
Als Lichtquelle dient eine LED, die langwelliges, schonendes Licht von 635 mm Wellenlänge ausstrahlt – der Embryo wird dem unnatürlichen Umgebungslicht deutlich weniger ausgesetzt.
Die Aufnahmen der Embryonalentwicklung werden zusammen mit den Patientendaten und der Dokumentation der Kulturbedingungen im dazugehörigen Analysesystem, dem EmbryoViewer, gespeichert. Hier werden die Einzelbilder zu Zeitraffer – Videos kombiniert und eine Vielzahl von Auswertungsmöglichkeiten angeboten. Die Teilungszeitpunkte und andere wichtige Analyseergebnisse wie z.B. die Anzahl der Vorkerne können in eine Diagnosetabelle eingetragen werden.
Die Software erlaubt Direktvergleiche zwischen Embryonen: Ein Zeitfilter stellt alle Embryonen zu festlegbaren Zeitpunkten dar und die Embryonen der engeren Wahl können parallel angesehen werden. Das System bietet durch die Aufnahme von Schichtbildern die Möglichkeit, zu jedem beliebigen Zeitpunkt – ähnlich wie am Mikroskop – die aufgenommenen Schärfeebenen vergleichend anzuschauen. Auf Knopfdruck können Berichte mit den wichtigen Bildern und Daten erstellt werden.
Bei all diesen Analysen bleiben die Embryonen nunmehr völlig ungestört, sie müssen nicht aus dem Inkubator genommen werden. Die Verbindung von besonders schonender Embyrokultur und umfassender Embryobeurteilung trägt zur Verbesserung der Behandlungsergebnisse bei.